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Neubau Duisburg

Das LANUV hat im Winter 2018/19 seine Standorte in Düsseldorf zu einem großen Standort in Duisburg zusammengelegt, an dem heute rund 400 Mitarbeitende beschäftigt sind.

Für diesen Umzug wurden hohe Anforderungen in Bezug auf Gebäude, Material, Energie, Erreichbarkeit und weitere Aspekte formuliert und eingehalten. Dies wurde von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) über eine Gold-Zertifizierung bescheinigt.

Im Folgenden finden Sie detailliertere Informationen zur DGNB-Zertifizierung und dazu, wie das LANUV in diesem Zusammenhang auf Maßnahmenseite bezüglich Nachhaltigkeit und Klimaneutralität aufgestellt ist.

DGNB Standard

Die Zertifizierung eines Gebäudes nach den DGNB-Standards ist sinnvoll, da so unabhängig und transparent von Seiten Dritter die ganzheitliche Qualität des Vorhabens sichergestellt werden kann. Sie ist ein besonderer Vorgang, da nicht nur bauliche Kriterien eine Rolle spielen, sondern beispielsweise auch das Prozessgeschehen und soziokulturelle Aspekte bewertet werden.

In der nebenstehenden Übersicht sind alle für die Bewertung relevanten Bereiche aufgeführt. Es lässt sich erkennen, dass das LANUV in den fünf relevanten Sektoren gut bis sehr gut aufgestellt ist. Mit über 90% ist die ökologische Qualität das stärkste Element. Der Gesamterfüllungsgrad liegt bei hervorragenden 74.5% (die Sektoren erfahren eine Gewichtung entsprechend ihrer Relevanz).

Bauvorhaben

Der Standort in Duisburg erfuhr im April 2017 seine Grundsteinlegung und konnte im März 2019 feierlich eingeweiht werden.

Dem Bau wurde die höchste Qualitätsstufe in Bezug auf die verwendeten Materialien bescheinigt. Eine ebenfalls gute Bewertung erreichten die gebäudebezogenen Lebenszykluskosten sowie der thermische, visuelle und akustische Nutzerkomfort. Erhebliche Vorteile für Komfort und praktischen Nutzen hatten regelmäßige Treffen der Baufirma mit den Zuständigen des LANUV, sodass gezielte Anpassungen während der Bauphase möglich gemacht wurden und nicht strikt am ursprünglichen Plan festgehalten wurde. Diese Flexibilität hat zudem Kosten, Zeit und Material eingespart.

Besonders ist auch, dass der Bauprozess selbst betrachtet wurde. Er wurde nach höchsten Standards hinsichtlich Abfalltrennung, Staubentwicklung, Lärmbelastung und weiterer Kriterien realisiert.

Nutzung der Dachflächen

Die Dachflächen der Duisburger Anlage wurden extra begrünt, um für mehr Naturnähe an dem sonst sehr urbanen Standort zu sorgen.

Darüber hinaus wird das Regenwasser aufgefangen und im Hause für die Toilettenspülung genutzt. So wird wertvolles Trinkwasser gespart.

Auf dem Dach ist zudem eine Photovoltaikanlage verbaut, die eine jährliche Leistung von etwa 130.000kWh erbringt und somit einen Teil des Strombedarfes decken kann.

Energiebedarf

Auch im Bereich Energie zeichnen sich die Gebäude durch hervorragende Werte aus. So ist beispielsweise der Primärenergiebedarf durch eine gute Wärmedämmung stark reduziert. Die Einsparungen betragen etwa 70% im Bereich Büro und etwa 50% im Bereich Labor.

Die Heizung der Gebäude erfolgt über Fernwärme, also über Abwärme, die durch die Bereitstellung von Energie an anderer Stelle frei wird und somit als relativ klimafreundlich gilt. Zudem wurde das gesamte Energiekonzept von der DGNB als sehr gut bewertet und als effizient eingestuft.

Erreichbarkeit

Das Gelände des LANUV ist in unmittelbarer Nähe des Duisburger Hauptbahnhofes gelegen, sodass Beschäftigte bequem zu Fuß dorthin gelangen können.

Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass knapp 40% der Beschäftigten am Standort Duisburg mit dem ÖPNV anreisen – ein toller Schritt im Bereich nachhaltige Mobilität. So lässt sich nicht nur das Klima schützen, sondern auch die Luftqualität in der Stadt verbessern.

Weitere Maßnahmen und zukunftsfähige Ansätze

An dem Standort wurde stark auf Barrierefreiheit geachtet. So wurden taktile Elemente auf Fußböden und Geländern angebracht und Handläufe durchlaufend gestaltet.

Auch wurden die Scheiben im Sinne des Naturschutzes mit Vogelschutzfolie ausgestattet. Darüber hinaus sind Sitzungsräume mit fortschrittlicher Technik ausgestattet, um die Effizienz bei der Erfüllung der Aufgaben des LANUV zu erhöhen und Videokonferenzen zu ermöglichen.

Nach Inbetriebnahme des Gebäudes wurden zudem weitere Konzepte in die Tat umgesetzt. So gibt es beispielsweise eine Kantine, welche Maßnahmen im Sinne der nachhaltigen Entwicklung umsetzt: es werden regionale Erzeugnisse eingesetzt, zwei Portionsgrößen angeboten und es gibt eine sozial-faire Preisgestaltung. Zudem sichert ein Abfallmanagement die Vermeidung, korrekte Entsorgung und das Monitoring von anfallenden Abfällen.

Gebäude und Liegenschaften

Große Herausforderungen und Chancen tun sich im Bereich der Gebäude und Liegenschaften auf, da wesentliche Verbräuche und Emissionen in eben diesem Handlungsfeld anfallen.

So ist nicht nur ein umsichtiger Umgang mit dem Stromverbrauch und dem Heizverhalten ein zentrales Element bei der Verbesserung der ökologischen Bilanz, sondern vorgelagerte Prozesse, wie die Festlegung der Flächennutzung und der Bauprozess, sind mindestens ebenso wichtig.

In diesem Bereich stellen wir Ihnen vor, welche Anstrengungen das LANUV diesbezüglich unternimmt.